Acryl, Pigment und Kleber auf Papier, gerahmt, 48 x 36 cm, Unikat
650 EUR
An der Schnittstelle zwischen Figuration und Abstraktion angesiedelt, eröffnen die Bilder, Aquarelle und Zeichnungen von Tobias Buckel (*1978, Ansbach; lebt in Nürnberg) wechselhafte Orte des Übergangs. Er entwickelt räumliche und architektonische Konstellationen, deren tatsächliche Begrenzung und Form sich lediglich erahnen lassen, bevor sie sich mitunter in der Weite des Malgrunds auflösen. Geometrische Fragmente treffen auf weniger klar definierte Bildbereiche, in denen sich der Pinselstrich wie ein Schleier über die Leinwand legt. Kennzeichnend für Buckels Arbeitsweise ist ein durchlässiger Farbauftrag, der die verschiedenen Schichten und angedeuteten Motive immer wieder durchscheinen und sich gegenseitig überlagern lässt. Dabei reflektiert der Künstler die bildgebenden Möglichkeiten des Mediums Malerei und rückt deren Prozesshaftigkeit in den Fokus.
Mit Lap (2015) präsentiert Tobias Buckel ein kleinformatiges Bild, das eigens für den diesjährigen Jahresgaben-Salon entstanden ist. Ein flüchtig mit Linien gezeichneter Paravent erzeugt hier im Hintergrund die Illusion eines Raumes und fungiert als eine Art Reflexionsfläche, welche die klar konturierte Flächenkonstruktion in der Bildmitte in diffusen Schatten zurückwirft. Dabei bringen die beiden Trapezformen im Zentrum als schwebende Flächen das perspektivische Gefüge des Bildes zum Kippen. Die ambivalenten Räume, die Buckel in seinen Arbeiten entwickelt, werfen uns als Betrachter auf das eigene Sehen zurück und ermöglichen damit ein breites Spektrum an subjektiven Assoziationen.