Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft

Kressengartenstraße 2, 90402 Nürnberg, Phone: +49 (0)911 241 562 | Fax: +49 (0) 911 241 563, Email , Opening Hours: Thursday – Sunday: 2 – 6pm
Juliette Blightman
Easyjet, 2014

Gouache auf Papier, gerahmt, 40 x 52 cm, Unikat
2700 EUR

SOLD OUT

Die Arbeiten von Juliette Blightman (*1980, London, UK; lebt in Berlin), die dieses Jahr im Kooperationsprojekt Transparenzen im Kunstverein Nürnberg vertreten sind, kennzeichnet eine große Sensibilität für die veränderlichen Wahrnehmungen des alltäglichen Lebens. Ihre Werke basieren auf teils sehr persönlichen Beobachtungen vertrauter und ritualisierter Handlungen, die sie in phänomenologische Erkundungen und selbstreflexive Erzählungen überführt. Wie fortlaufende Tagebucheinträge konzipiert, werden ihre Werke Bestandteile eines Archivs, das eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt. Dieses präsentiert Blightman nie in seiner Gesamtheit, sondern als installativ gruppierte Anordnungen oder filmische Tableaus, in denen unterschiedliche Bewegungen zwischen Nähe und Distanz, Intimität und Inszenierung entstehen. Seit August 2015 veröffentlicht sie jeden Tag wechselnde Bilder, Filmclips und Texte auf ihrer Online-Plattform Portraits and Repetition. Ähnlich eines einfachen Fernsehkanals legen die Beiträge für ein Jahr lang ihre Interessen, Begegnungen und Zusammenarbeiten offen, durch die jedoch nicht ihre Person, sondern der Entstehungsprozess ihrer Arbeiten selbst ins Zentrum rückt.

Als Jahresgaben hat uns Juliette Blightman zwei jüngere Werke zur Verfügung gestellt, die Szenen eines Flugs mit Easyjet in Wasserfarbe und Fotografie dokumentieren. Die beschleunigten Kommunikationsformen und die preiswerten Reisemöglichkeiten haben heute einen großen Einfluss auf die Recherche, Produktion und Präsentation von künstlerischen Arbeiten. In ihrer Arbeit reflektiert Blightman, welche Auswirkung diese Dynamik auf ihr eigenes Leben sowie das ihrer Familie und Freunde hat. Ihre Arbeiten zeigen oft eine bewusste Entschleunigung – die Überführung von oft unbeachteten Momenten des Lebens in die materialisierenden Erinnerungsstrukturen der Kunst.