Serie von Rucksäcken mit verändertem Logo, 40 x 30 x 18 cm, Edition 30/100
300 Euro
Von der Künstlerin sind drei weitere Rucksäcke erhältlich.
In ihren Werken untersucht Anahita Razmi (*1981, Hamburg; lebt in Berlin) den Prozessen kultureller Aneignung, in denen existierende Bilder, Artefakte und damit auch Identitäten in einem anderen zeitlichen und räumlichen Kontext eine veränderte Bedeutung erhalten. Dabei reflektiert sie oft die Übertragungsstrategien und Wahrnehmungsstrukturen in den Massenmedien sowie in der Konsumenten- und Popkultur vor dem Hintergrund von unterschiedlichen gesellschaftlichen Erfahrungen zwischen Westen und Mittleren Osten.
Für die Jahresgaben-Ausstellung hat Anahita Razmi, die dieses Jahr in der Gruppenausstellung »Pilger Mills« im Kunstverein Nürnberg vertreten war, vier Rucksäcke aus der Serie »MiddleEastPak« ausgewählt. Die Reihe entstand ausgehend von einer Recherchereise der Künstlerin, die sie entlang der Seidenstraße Chinas zu zahlreichen Textilmanufakturen führte, in denen Imitationen und Fälschungen bekannter Markenprodukte hergestellt werden. Inspiriert von den dort vorgefundenen Herstellungsverfahren und Aneignungsprozessen, hat sie eine Neuauflage der populären amerikanischen Rucksackmarke »Eastpak« entwickelt. Mit einem nur minimal veränderten Namen und Logo wird der Rucksack, der ursprünglich für den militärischen Gebrauch konzipiert wurde, politisch aufgeladen. Durch die Modifikation erhalten auch die Werbeslogans der Marke wie »Built to Resist« oder »Made in USA« eine gänzlich andere Konnotation. So fordert uns der Eingriff der Künstlerin auf, darüber nachzudenken, mit welchem Bild des Ostens wir konfrontiert sind und befragt darüberhinaus die Mechanismen des globalen Handels sowie der darauf reagierenden Markenpiraterie.