Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft

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Bending the Arrow of Time into a Circle

Black Quantum Futurism
23. Mai bis 31. Juli 2025

Eröffnung / Opening: 22. Mai 2025, 19 Uhr / May 22, 2025, 7 pm

Black Quantum Futurism: Anti-Ky-The/Ra, Photo by Ana Garrido courtesy of Hangar Portugal

„Bending the Arrow of Time into a Circle“ ist eine Einzelausstellung des Künstler_innenkollektivs Black Quantum Futurism im Kunstverein Nürnberg — Albrecht Dürer Gesellschaft. In ihrer Arbeit verbinden die Künstler_innen Rasheedah Phillips und Camae Ayewa Theorie, Poesie, Musik und Kunst mit sozialem Engagement. Mit afrofuturistischen Ansätzen schaffen sie geschützte Räume für Dialoge und Visionen rund um die Themen Gemeinschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Resilienz. In der kritischen Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Rassismus werden alternative Zukünfte imaginiert, in denen marginalisierte Gemeinschaften technologische, kulturelle und gesellschaftliche Prozesse selbstbestimmt gestalten und verbinden. Dabei stellt Black Quantum Futurism die westliche Vorstellung einer linearen Zeitlichkeit und verbundene Ansprüche an Effizienz und Produktivität grundsätzlich infrage. Mit Verweis auf quantenphysikalische Erkenntnisse wird das Nacheinander von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugunsten einer Gleichzeitigkeit verschiedener zyklischer Zeitebenen und Eigenzeiten aufgelöst. Entsprechend werden in „Bending the Arrow of Time into a Circle“ unterschiedliche Verbindungen von Zeit und Raum erprobt. Vor Ort in Nürnberg bezogene Spiegel, Pflanzen, Radios, Uhren und Brunnen, aber auch neue Sound- und Videoarbeiten von Black Quantum Futurism ermöglichen in vier Zonen unterschiedliche Zeitwahrnehmungen und Interaktionen.

Über den Kunstverein hinaus erweitert sich das Projekt auch in den Außenraum und tritt in Dialog mit der Nachbar_innenschaft. In unmittelbarer Nähe der fußläufig zu erreichenden Wohnanlage Norikus, in der rund 2.500 Menschen leben, wird eine Außenskulptur installiert, die einen neuen Treffpunkt bildet. Erfahrungen, Erinnerungen und Gedanken der Anwohner_innen finden hier ebenso Raum wie Beiträge eingeladener Gäst_innen. Mit einem inhaltlichen Bezug zu dem US-amerikanischen Pastor und Aktivisten Leon Howard Sullivan (1922-2001), der sich aktiv in der Bürgerrechtsbewegung engagierte und 1968 die erste Schwarze Raumfahrtagentur „Progress Aerospace Enterprises” gründete, wird die Arbeit in Nürnberg mit einer prominenten Figur in dem Kampf um gerechte Verteilung und Sichtbarkeit assoziiert.

Zusätzlich zur Ausstellung finden am 24. und 25. Mai zwei Musikinstallationen von Camae Ayewa alias Moor Mother und den Künstler_innen und Musiker_innen Farida Amadou, Jon-Carlos Evans, Dudù Kouate, Aquiles Navarro, Alya Al-Sultani und Simon Sieger im Foyer des Kunstvereins statt.

Seit ihrer Gründung 2014 realisieren Black Quantum Futurism international Ausstellungen, Community- und Musikprojekte, darunter in der Bergen Kunsthall, im MoMA PS1, New York City, der Serpentine Gallery (alle 2017), im Rahmen der Manifesta 13, Marseille (2020) oder der documenta 15, Kassel (2022). Aktuell wird ein einjähriges Programm des Kollektivs im Performance Space, New York City gezeigt. 2024 ist zudem Camae Ayewas Publikation „American Equations in Black Classical Music” erschienen, in diesem Jahr folgte Rasheedah Phillips Text „Dismantling the Master’s Clock”.

Die Ausstellung und die Musikinstallationen „Bending the Arrow of Time into a Circle“ werden in Zusammenarbeit mit den Musik Installationen Nürnberg produziert.

Kuratorinnen: Marie-Therese Bruglacher, Nele Kaczmarek 

Assistenzkuratorin: Leonie Schmiese

Künstlerische Vermittlung: Anna Hofmann