Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft

Kressengartenstraße 2, 90402 Nürnberg,Telefon: +49 (0)911 241 562 | Fax: +49 (0) 911 241 563, E-Mail , Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag: 14:00 – 18:00 Uhr

Über uns

“Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft blickt als ältester Kunstverein Deutschlands auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Der Verein, dessen Vorsitzender ich lange Jahre war, hat es (insbesondere) im letzten Jahrzehnt verstanden, diese Tradition mit Fortschrittlichkeit und Experimentierfreude zu verbinden, und zu einem offenen intensiven Austausch über die Kunst anzuregen.“

Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell (Ehrenvorsitzender und Förderer), * 1941 – † 2016

In großer Dankbarkeit gedenken wir seinem Engagement für unseren Verein und für die zeitgenössische Kunst in Nürnberg.

Der Kunstverein Nürnberg wurde 1792 als „Kunstsozietät“ von Kunstfreund*innen und Künstler*innen gegründet und ist somit der älteste Kunstverein Deutschlands. Damals wie heute widmet er sich der Vermittlung zeitgenössischer Kunst und dem Austausch über gesellschaftliche Fragen, welche Künstler*innen gegenwärtig stellen. In seinem Programm präsentiert er regionale, nationale sowie internationale Kunstproduktionen und trägt damit wesentlich zur kulturellen Vielfalt der Stadt Nürnberg bei. Ziel ist es, in regelmäßigen Ausstellungen, Führungen, Künstler*innengesprächen, Vorträgen, Filmprogrammen und Publikationen neue Denkweisen innerhalb der Kunst vorzustellen und sie im aktiven Gespräch sowie in gemeinsamen Kunsterlebnissen in unserer Gegenwart zu verankern. Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft versteht sich als ein lebendiger Ort, an dem die gesellschaftliche Bedeutung von zeitgenössischer Kunst diskutiert und reflektiert wird.

Geschichte

1792 konstituierten der Kunsthändler und Mäzen Friedrich Frauenholz, der Maler Johann Peter Rössler und der Arzt Johann Benjamin Erhard zusammen mit 15 Gleichgesinnten einen „Kreis zur Pflege der Kunst in Nürnberg“. Dieser Zusammenschluss hatte zum Ziel, das Engagement der Kunstschaffenden und Kunstmäzenen zu bündeln und damit die Nürnberger Kulturlandschaft nachhaltig zu stärken. Genoss die Sozietät vorerst vor allem regionales Ansehen, verliehen spätere prominente Mitglieder wie Peter von Cornelius, Christian Daniel Rauch und vor allem Johann Wolfgang von Goethe dem Verein überregionale Bekanntheit. Seit der Vereinigung mit dem Albrecht Dürer Verein im Jahre 1830 trägt der Kunstverein den Namen des wichtigsten Künstlers der Stadt in seinem Titel.

In der vielseitigen Geschichte des Kunstvereins Nürnberg konnten zahlreiche wichtige Ausstellungen ermöglicht werden, darunter nicht selten mit Künstlern, die später Berühmtheit erlangten. So führten Kontakte zu dem Akademierektor Max Liebermann in Berlin dazu, dass Künstler wie Adolph Menzel, Carl Spitzweg oder Arnold Böcklin früh in Nürnberg mit druckgrafischen Werken präsentiert wurden. In den 1920er Jahren hatten zudem Oskar Schlemmer, Paul Klee oder Wassily Kandinsky Ausstellungen im Kunstverein Nürnberg. Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erfuhr der damalige Albrecht-Dürer-Verein unter seinem Vorstandvorsitzenden Willy Liebel, seines Zeichens Oberbürgermeister der „Stadt der Reichsparteitage“, einen regelrechten Aufschwung. In den Jahren 1934 und 1935 wurden die zahlreichen jüdischen Mitglieder ausgeschlossen, gleichzeitig organisierte der Kunstverein während des Reichsparteitags 1935 antisemitische Hetzausstellungen. Ab 1940 waren stark wachsende Mitgliederzahlen zu verzeichnen, zudem unterstützten zahlreiche Nürnberger Firmen den Kunstverein, der bis in die Kriegsendphase eine aktive Rolle innerhalb des NS-Kunstsystems spielte.

Nach der Neugründung im Jahr 1948 wurde der Ausschluss der jüdischen Mitglieder nicht thematisiert und die Opferrolle der Institution selbst zugewiesen. Mit der Gründung des Albrecht Dürer Gesellschaft, unter dem Vorsitz von Roland Graf von Faber-Castell, ging 1964 die Loslösung des Kunstvereins aus der Stadtverwaltung einher. Eine viel beachtete Ausstellung von Pablo Picasso in Reaktion auf Lucas Cranach wurde 1973 noch zu Lebzeiten Picassos konzipiert.

Lange Zeit organisierte der Kunstverein seine Ausstellungen an verschiedenen Orten: Dabei waren das Pilatushaus und ein Büro in der Burg die Anlaufstellen der Gesellschaft und sie gastierte mit ihren Ausstellungsprojekten unter anderem in der alten Norishalle, der heutigen Kunsthalle, der ehemaligen fränkischen Galerie sowie in den Räumen des 1871 gegründeten Germanischen Nationalmuseums.

Gegenwart

Von der Gründung bis zum heutigen Tag stehen die Präsentation, die Vermittlung und die Förderung der aktuellen Kunstproduktion im Mittelpunkt der Tätigkeit des Kunstvereins. Unter der Leitung von Natalie de Ligt (2003 bis 2007) und Kathleen Rahn (2007 bis 2012) hat der Kunstverein Nürnberg verstärkt über die regionalen Grenzen hinaus nationale und internationale Akzente setzen können. Für seine programmatische Arbeit wurde er im Frühjahr 2011 mit dem ADKV-ART-COLOGNE PREIS FÜR KUNSTVEREINE ausgezeichnet, der von einer Jury in der Auswahl von 10 deutschlandweit von Fachleuten nominierten Kunstvereinen vergeben wird. Ebenfalls im Jahr 2011 ergab sich für den Kunstverein Nürnberg eine wichtige programmatische Bereicherung, da Hans Friedrich Defet (da Vinci Künstlerpinselfabrik) im Gedenken an seine verstorbene Frau das MARIANNE-DEFET-MALEREI-STIPENDIUM ins Leben gerufen hat. Dieses fünfmonatige Stipendium ist jungen internationalen künstlerischen Positionen gewidmet, die vorwiegend mit dem Medium Malerei arbeiten und wird im Wechsel von der Kunsthalle Nürnberg, dem Institut für moderne Kunst in Nürnberg und dem Kunstverein Nürnberg vergeben.

Neben Kooperationen mit anderen regionalen wie internationalen Kunstinstitutionen finden ebenfalls immer wieder Zusammenarbeiten mit der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg statt. Von Januar 2013 bis Dezember 2017 hat Simone Neuenschwander den Kunstverein Nürnberg geleitet. Ihr Programm konzentrierte sich auf die verschiedenen Sichtweisen und Wissensproduktionen von Künstlerinnen und Künstlern hinsichtlich ihrer eigenen Erfahrung der Realität. Parallel dazu wurden in der Veranstaltungsreihe Minutes (engl. Notizen und Zeiteinheit) in Form von Gesprächen, Vorträgen, Performances und Filmvorführungen die thematischen Fragestellungen der Ausstellungen vertieft. Von Februar 2018 bis März 2022 wurde der Kunstverein Nürnberg von Milan Ther geleitet. Seit Mai 2022 ist Wolfgang Brauneis Direktor des Kunstvereins Nürnberg. Er hat unter anderem das Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft im Nationalsozialismus ff.” konzipiert.

Räumlichkeiten

Seit 2003 ist der Kunstverein Nürnberg im Verwaltungsgebäude des ehemaligen Milchhofs ansässig, der vom Architekten Otto Ernst Schweizer (1890-1965) im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ entworfen und 1929/1931 erbaut wurde. Die einstige Anlage der Bayerischen Milchversorgung gilt bis heute als herausragendes Beispiel eines Industriebaus der frühen Moderne. Anfang 2008 wurden die Fabrikgebäude des Milchhofs abgerissen und als einziges Bauwerk ist das Verwaltungsgebäude am Wöhrder See bestehen geblieben, in dem der Kunstverein Nürnberg in repräsentativen Räumen im Erdgeschoss seine Ausstellungen ausrichtet.

Mitglieder

Die Mitglieder sind die essentielle Basis des Kunstvereins, die seine Aufgaben und Ziele unterstützen sowie mithelfen, die Vermittlung zeitgenössischer Kunst in der Stadt Nürnberg zu fördern. Neben freien Eintritten zu allen Veranstaltungen und Ausstellungen des Kunstvereins Nürnberg sowie anderen Kunstvereinen deutschlandweit, werden speziell für die Mitglieder Kunstreisen angeboten, welche den Dialog über die Kunst über die Stadt Nürnberg hinaus vertieften. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder die Möglichkeit, Kunstwerke in Form von Jahresgaben zu noch erschwinglichen Preisen zu erwerben.

Team

Nele Kacmarek (Direktorin ab 1.5.2024)

Julie Batteux (Kuratorische Assistenz)

Leonora Prugger (Kuratorische Assistenz)

Vorstand

Peter Naumann (1. Vorsitzender)

Dr. Kerstin Hiller (2. Vorsitzende)

Christiane Böhm
Dr. Christoph Giehl
Ulrike Hammad
Elke Antonia Schloter

 

Ständige Partner

Kulturreferat der Stadt Nürnberg

Pressestimme zum ADKV-Preis für Kunstvereine:
Nürnberger Nachrichten

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine ADKV

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