Andrew Wagner „Hypnotist”, 2020, Kohle auf Papier, 70 x 50 cm, Unikat, 800 €
In Andrew Wagners Arbeiten verflechten sich historische und popkulturelle Bildwelten zu fragilen, oft humorvoll gebrochenen Erzählungen über Begehren, Subjektivität und politische Imagination. Die Arbeit „Hypnotist” (2020) basiert auf Fritz Langs Stummfilm „Dr. Mabuse, der Spieler” (1922), in dem das Verbrechergenie Dr. Mabuse durch den Einsatz von Hypnose nach Macht strebt. In der cartoonhaften Darstellung dieser Figur verdichtet sich Wagners Interesse exemplarisch: Seine Zeichnungen zeigen Gestalten, die sich durch Szenen bewegen, die zugleich überzeichnet und real erscheinen. Die Ästhetik des Cartoons dient ihm dabei als Mittel, emotionale und politische Spannungen sichtbar zu machen, die zwischen individueller Erfahrung und kollektiver Sehnsucht entstehen.
Andrew Wagner (*New Jersey, USA) arbeitet mit Film, Zeichnung, Skulptur und Text; seine Protagonist_innen erscheinen oft als halb belebte, zusammengesetzte Körper – Figuren, die unter den Bedingungen einer aufgeladenen Gegenwart ächzen. Er studierte an der Städelschule bei Judith Hopf und lebt heute in Berlin, wo er Nordamerikanistik an der Freien Universität studiert. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Portikus, Frankfurt am Main, bei FUTURA, Prag, bei NoPop, New Haven sowie bei MIXNYC in Brooklyn gezeigt.