Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft

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Buchpräsentation: Public Art. Das Recht auf Erinnern und die Realität der Städte
14. November 2024, 18:00 Uhr

Die internationale Konferenz „Public Art: Das Recht auf Erinnern und die Realität der Städte“, die im Oktober 2021 im Auftrag des Baureferats Nürnberg ebendort stattfand, näherte sich der Gegenwart und Zukunft von Kunst im öffentlichen Raum im Lichte aktueller Debatten um die Vergangenheit an. Die Beiträge werden nun mit diesem Band publiziert. Jörg Heiser wird mit Wolfang Brauneis über die in dem Band aufgeworfen Fragen diskutieren, aber auch über die Entwicklung seitdem in Nürnberg, Berlin und anderswo.

Die Beiträge des Bandes beschäftigen sich dabei u.a. mit folgenden Fragen: Wie kann eine öffentliche Erinnerungskultur aussehen, die der Tatsache Rechnung trägt, dass die Angehörigen und Freund*innen von Opfern der NSU-Morde oder der rassistisch motivierten Amokläufe von Halle und Hanau immer noch um mehr und angemessene Beachtung kämpfen müssen? Wie verhält sich dieser Aspekt der jüngeren Erinnerung zur Auseinandersetzung mit den Menschheitsverbrechen des Nationalsozialismus und deren Spuren im städtischen Raum? Und beides wiederum zur Auseinandersetzung mit den Verbrechen unter deutscher Kolonialherrschaft? Wie kann dabei ein multiperspektivisches Gedenken entstehen, das weder aufrechnet noch ausspielt? Was bedeutet dies für den aktuellen Stadtraum, vor dem Hintergrund restaurativer und reaktionärer Tendenzen, aber auch progressiver Veränderung durch soziale Vernetzung mittels Bildung von Gemeingut bzw. Gemeineigentum („Commons“)? Und welche Rolle fällt dabei letztendlich der Kunst im öffentlichen Raum zu? 

Wolfgang Brauneis ist Kunsthistoriker und Kurator. Er hat 2021 die Ausstellung „Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ im Deutschen Historischen Museum Berlin kuratiert. 2022-23 war er Direktor des Kunstvereins Nürnberg, um im Rahmen dessen unter anderem das Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft im Nationalsozialismus ff.” zu konzipieren.

Jörg Heiser ist Direktor des Instituts für Kunst im Kontext an der Universität der Künste in Berlin. Er war knapp zwanzig Jahre lang Redakteur der britischen Kunstzeitschrift frieze. Zuletzt kuratierte er mit Cristina Ricupero die umfangreiche Gruppen-Ausstellung „Ernsthaft?! Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst“ (2022/23, Bundeskunsthalle Bonn, Sammlung Falckenberg Hamburg, Halle für Kunst und Neue Galerie Graz, Katalog).