documenta-Stadt Kassel – Gastgeberin einer Weltkunstausstellung
Maria Neumann
Beiträge zur Antisemitismusforschung
Eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des Forschungs- und Ausstellungsprojektes
Der Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft im Nationalsozialismus ff.
Im Rahmen des Forschungsprojektes Antisemitismus und postkoloniale Debatten am Beispiel der documenta fifteen, das von Meron Mendel und Heinz Bude geleitet wird, beschäftigt sich Maria Neumann unter dem Arbeitstitel documenta-Stadt Kassel – Gastgeberin einer Weltkunstausstellung mit der documenta und ihrem Verhältnis zur Kasseler Stadtbevölkerung. Dieses Projekt basiert auf narrativen Interviews und beleuchtet die historisch gewachsene Beziehung zwischen Stadt und Ausstellung. Anschließend daran wird aufgezeigt, inwiefern dieses spezifische Verhältnis die Reaktionen auf und den Umgang der Kasseler Stadtbevölkerung mit der Antisemitismusdebatte auf der documenta fifteen prägte. Dabei fällt auf, dass sowohl Personen, die sich antisemitismuskritisch äußerten, als auch Menschen, die die Problematisierung antisemitischer Darstellungen als politische Einflussnahme, rassistische Position und/oder Angriff auf die Kunstfreiheit deuteten, bemüht waren, die Ereignisse auf der documenta fifteen als Einzelfall – wortwörtlich Skandal oder Makel – zu markieren. Eine Auseinandersetzung mit strukturellen Problemen, wie Antisemitismus und Rassismus im Kunstbetrieb, blieb vor diesem Hintergrund aus
Maria Neumann hat Geschichte, Politikwissenschaft und VWL in Berlin, Potsdam und Wrocław studiert und mit einer Arbeit über christliche Religionsgemeinschaften im Kalten Krieg an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert. Seit 2021 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am documenta Institut in Kassel und forscht dort zu den NS-Vergangenheiten der documenta-Akteur:innen. Neben der (biografischen) Grundlagenforschung geht es in diesem Projekt darum, sich mit dem soziokulturellen Kontext der Akteur:innen auseinanderzusetzen und neben künstlerischen und kuratorischen Arbeiten etwa kulturpolitische Entwicklungen in der documenta-Forschung stärker zu berücksichtigen.
Die Veranstaltung wird in den Räumlichkeiten des Kunstvereins stattfinden. Sollte ein Besuch nicht möglich sein, besteht die Möglichkeit den Vortrag im Livestream via Zoom zu verfolgen.
Zoom-Meeting beitreten:
https://us06web.zoom.us/j/85426287142?pwd=DvrpcFaqvcnqsO0bOHcgLkfaxcxIua.1
Meeting-ID: 854 2628 7142
Kenncode: 863651